Der Bau des KV-Terminals im Osnabrücker Hafen geht planmäßig voran. © Stadtwerke Osnabrück

Im Hafen Osnabrück schreitet der Bau des Containerterminals trotz der Corona-Pandemie planmäßig voran. In Kürze soll die Auswahl der künftigen Betreibergesellschaft abgeschlossen werden.

Die Umschlaganlage für den kombinierten Ladeverkehr von der Straße auf die Schiene, die die Stadtwerke Osnabrück und Dortmund gemeinsam realisieren, soll im Sommer 2021 fertiggestellt sein und in Betrieb gehen.

»Natürlich hat uns die Corona-Pandemie einige zusätzliche Herausforderungen beschert, aber wir können mit dem bisherigen Bauverlauf insgesamt sehr zufrieden sein«, sagt Kristina Rummeld, Geschäftsführerin der Terminalbesitzgesellschaft Osnabrück (TBOS) als Bauherrin der Anlage.

Im April waren die Arbeiten auf der insgesamt rund 9,5 ha großen Fläche eines ehemaligen Kasernengeländes gestartet worden. Mittlerweile sind auf der Umschlagfläche die sogenannten Kranbahnbalken – die Fahrbahnen für die beiden künftigen Portalkrane – auf der gesamten Länge von 710 m betoniert. Die Montage der Kranbahnschienen sei ebenfalls abgeschlossen, so die Osnabrücker. Auch auf der kleineren Nebenfläche kämen die Arbeiten für den Bau der weiteren, nicht kranbaren Umschlaggleise mit einer Länge von jeweils 290 m gut voran.

Portalkrane werden im ersten Quartal 2021 errichtet

Im ersten Quartal des kommenden Jahres soll der Aufbau der beiden Portalkrane beginnen. »Das wird sicherlich ein spektakuläres Schauspiel, das viele Interessierte anziehen wird«, ist TBOS-Co-Geschäftsführer Guido Giesen überzeugt. Beide Portalkrane werden jeweils rund 50 m Breite und mehr als 40 m Höhe messen – und mit diesen Dimensionen das Osnabrücker Stadtbild prägen. Auf rund 29 Mio. € beläuft sich das Gesamtinvest in das neue Terminal. Das Bundesverkehrsministerium fördert die KV-Anlage (kombinierter Ladeverkehr) mit einer Summe in Höhe von 22 Mio. €.

Hinter der TBOS als Bauherrin stehen die Dortmunder und Osnabrücker Stadtwerke sowie Osnabrücker Spediteure. Gesellschafter sind die Dortmunder Stadtwerke DSW21 (49 %) und die Stadtwerke Osnabrück (25 %), die restlichen 26 % der Anteile halten Osnabrücker Spediteure.

Bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr sollen künftig über das Terminal von der Straße auf die Schiene umgeschlagen werden. Für den Terminalbetrieb hatte die TBOS ein Auswahlverfahren gestartet. Die finalen Verhandlungen über die künftige Zusammensetzung der neuen Betreibergesellschaft Containerterminal Osnabrück (CTOS) sollen zum Jahresanfang abgeschlossen sein. Die CTOS wird dann nach Fertigstellung der Anlage den Betrieb aufnehmen.

Die TBOS-Gesellschafter versprechen sich aufgrund deutlich zunehmender Güterströme viel von dem neuen Containerterminal. »Die Ladeverkehre über die neue Anlage auf die Schiene zu verlagern, ist für den starken Logistikstandort Osnabrück ein enormer Gewinn«, erläutert Stephan Rolfes, Vorstand der Osnabrücker Stadtwerke.

Hubert Jung, Verkehrsvorstand der Dortmunder Stadtwerke – DSW21, sieht großes Potenzial in der Steuerung und Bündelung dieser Containerverkehre in Kombination mit der bereits vorhandenen Umschlaganlage am Dortmunder Hafen. »Die Vernetzung beider Standorte bietet mit Blick auf Güterwege wie die neue Seidenstraße enorme Entwicklungsmöglichkeiten.« Auf diesem Wege könne das gemeinsame Logistik- und Logistikserviceangebot deutlich verbessert werden. »Und letztlich stärken wir so auch die Wettbewerbsfähigkeit unseres Dortmunder Standortes nachhaltig«, betont Jung.